Weltpremiere: Apherese-Shunt mit dem Cleaner XT unter Ultraschall eröffnet

Bei einer Lipidapherese werden unter anderem LDL-Cholesterin und Lipoprotein A aus dem Blutplasma gefiltert. Das Blutwäsche-Verfahren erfordert jedoch einen dauerhaften Gefäßzugang. Blutgerinnsel können diesen „Shunt“ verstopfen, der dann im Krankenhaus wiedereröffnet werden muss. Im Alfried Krupp Krankenhaus wird diese Intervention rein ultraschallgestützt angeboten – ganz ohne Röntgenstrahlung und Kontrastmittel.
Als erster Mediziner weltweit hat Dr. med. Christian Jacke, Leiter der Abteilung für Angiologie, am 27. September 2023 einen verstopften Apherese-Shunt mit dem Cleaner XT-System nur unter Ultraschall-Bildgebung wiedereröffnet.
Bisher, dies bestätigte die Herstellerfirma Argon Medical Devices, wurde das Cleaner-System ausschließlich unter digitaler Substraktionsangiografie, also Röntgenbildgebung, eingesetzt.
„Durch die Verwendung von Ultraschall statt Angiografie sparen wir Röntgenstrahlung und Kontrastmittel ein, was gerade für Dialysepatienten ein großer Vorteil ist“, erklärt Dr. med. Christian Jacke. „Fast noch wichtiger ist aber, dass wir das Interventionsgebiet und vor allem die Blutströme im Ultraschallbild viel besser sehen.“
Wenn Medikamente nicht ausreichend helfen, ist die maschinelle Apherese für Patienten mit Fettstoffwechselstörungen eine lebensnotwendige Prozedur. Alle ein bis zwei Wochen muss die Blutwäsche erfolgen. Wird der Apherese-Shunt durch ein Gerinnsel verschlossen, ist daher schnelle Hilfe nötig. Mit dem rotierenden, sinusförmigen Cleaner XT können die frischen Blutgerinnsel schnell und gleichzeitig sehr schonend fragmentiert, abgetragen und auch abgesaugt werden.
Bei Hämodialyse-Zugängen und endovaskulären Interventionen setzt das Team der Klinik für Gefäßchirurgie und Angiologie, Chefarzt Dr. med. Thomas Nowak, bereits seit 2018 primär auf Ultraschall-Bildgebung. Mit dem Cleaner XT konnte das Anwendungsspektrum nun erfolgreich erweitert werden.