Depressionen im Alter frĂŒhzeitig erkennen
Neues Online-Angebot hilft Angehörigen dabei, Erkrankte zu unterstĂŒtzen
Sozialer RĂŒckzug, Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit: Depressionen sind die hĂ€ufigste psychische Störung bei Ă€lteren Menschen und gehen vielfach mit körperlichen Erkrankungen und EinschrĂ€nkungen einher. Die AOK Rheinland/Hamburg will mit einem neuen Online-Angebot fĂŒr das Thema sensibilisieren und hat fĂŒr den âFamiliencoach Depressionâ einen speziellen Bereich zum Thema âDepression im Alterâ entwickelt. Das Online-Angebot hilft Angehörigen betroffener Menschen ab sofort dabei, Altersdepressionen zu erkennen und die Erkrankten zu unterstĂŒtzen.
Laut Studien zeigen 17 Prozent der Ă€lteren Menschen ĂŒber 75 Jahren depressive Symptome, unter Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen sind es bis zu 50 Prozent. Auch die Suizidrate ist bei Ă€lteren Menschen mit Abstand am höchsten. âDepressionen im Alter bleiben hĂ€ufig unerkannt, dabei sind sie â auch in einem hohen Lebensalter â gut behandelbar. Unser neues Online-Angebot kann Angehörigen Ă€lterer Menschen dabei helfen, Anzeichen einer Altersdepression zu erkennen und zeigt Behandlungsmöglichkeiten aufâ, sagt Oliver Hartmann, Regionaldirektor Ruhrgebiet der AOK Rheinland/Hamburg.Â
Prof. Elisabeth Schramm vom UniversitĂ€tsklinikum Freiburg hat das neue Modul âDepression im Alterâ in Zusammenarbeit mit Prof. Michael HĂŒll, Chefarzt der Klinik fĂŒr Alterspsychiatrie und Psychotherapie in Emmendingen, entwickelt. âIm Kern geht es darum, sich auch im höheren Alter immer wieder an VerĂ€nderungen anzupassen â seien es körperliche EinschrĂ€nkungen, der Eintritt in den Ruhestand, der Wegfall wichtiger Aufgaben oder der Abschied von langjĂ€hrigen WeggefĂ€hrtenâ, so Schramm. Depressive Störungen im Alter können laut der Expertin schwerwiegende Folgen haben: âSie gehen mit einem Verlust an LebensqualitĂ€t, kognitiven BeeintrĂ€chtigungen und einer erhöhten Suizidgefahr einher â und sie wirken sich oft auch ungĂŒnstig auf den Verlauf bestehender körperlicher Erkrankungen aus.â Zudem wĂŒrden die Symptome einer Depression im Alter manchmal mit einer beginnenden Demenz verwechselt.Â
Das neue Online-Angebot ist eines von insgesamt fĂŒnf Modulen im âFamiliencoach Depressionâ, den die AOK bereits 2018 gestartet hat. Das Programm wird seitdem jeden Monat von tausenden Menschen genutzt.
Der âFamiliencoach Depressionâ ist fĂŒr jeden Interessierten kostenfrei und anonym nutzbar. AOK-Versicherte können zusĂ€tzlich an regelmĂ€Ăig stattfindenden Videochats teilnehmen, in denen Prof. Elisabeth Schramm Fragen der Nutzerinnen und Nutzer beantwortet.
Zum âFamiliencoach Depressionâ: www.familiencoach-depression.de
Weitere Online-Coaches der AOK:
Neben dem âFamiliencoach Depressionâ bietet die AOK weitere Online-Coaches an: Der âFamiliencoach Pflegeâ (www.familiencoach-pflege.de) soll die Psyche von pflegenden Angehörigen stĂ€rken und
ihnen helfen, sich vor Ăberlastung zu schĂŒtzen.
Der âADHS-Elterntrainerâ (www.adhs-elterntrainer.de) richtet sich an Eltern von Kindern mit hyperaktivem oder impulsivem Verhalten in schwierigen Erziehungssituationen.
Menschen, die von Diabetes mellitus Typ 2 betroffen sind, hilft der âOnline-Coach Diabetesâ (www.aok.de/online-coach-diabetes) die Erkrankung besser zu verstehen und motiviert sie, mit einem gesunden Lebensstil zu starten.
Der âFamiliencoach Krebsâ (www.aok.de/familiencoach-krebs) unterstĂŒtzt Angehörige dabei, die Krankheit gemeinsam mit dem Betroffenen zu bewĂ€ltigen sowie eigene Belastungen wahrzunehmen und sich vor Ăberforderung zu schĂŒtzen.