Dialyse-Shunt: Erstes Referenzzentrum in Essen
Patienten mit einer Niereninsuffizienz benötigen einen starken Arm: Mindestens dreimal pro Woche muss ihr Blut maschinell von Giftstoffen gereinigt werden. Um den Arm fĂŒr diese Dauerbelastung zu rĂŒsten, legen GefĂ€Ăchirurgen einen Dialyse-Shunt an â eine Verbindung zwischen oberflĂ€chlicher Vene und Arterie. Die gröĂtmögliche Expertise bei diesem Eingriff bietet das Shuntzentrum am Alfried Krupp Krankenhaus, das 2021 von den beteiligten Fachgesellschaften als erstes Referenzzentrum in Essen zertifiziert wurde.
NierenfachĂ€rzte, GefĂ€Ămediziner und Radiologen arbeiten in dem interdisziplinĂ€ren Zentrum eng zusammen, um fĂŒr ihre Patienten das bestmögliche Ergebnis zu erreichen:
âWir wollen einen Dialysezugang herstellen, der möglichst lange hĂ€lt und dem Patienten und dem behandelnden Arzt in der Anwendung keine Probleme bereitetâ, so Dr. med. Volker Langen, Oberarzt in der Klinik fĂŒr GefĂ€Ăchirurgie und Angiologie und Leiter des Shuntzentrums.
Die Herausforderung liegt darin, eine punktierbare Vene so mit einer tieferliegenden Arterie zu verknĂŒpfen, dass sie einen Blutstrom von mindestens 300 Millilitern pro Minute aushĂ€lt. Dieser Shunt â auch AV-Fistel genannt â muss zunĂ€chst einige Wochen unter dem nun höheren Blutdruck âreifenâ. Danach ist er unter der Haut leicht zu ertasten und mit der Nadel zu punktieren. Eine gute Operationstechnik sorgt dafĂŒr, dass die Verbindung ĂŒber viele Jahre komplikationsfrei hĂ€lt.
âTritt dann doch einmal ein Problem auf, zum Beispiel eine Engstelle am Shunt, können wir ebenfalls schnell helfenâ, sagt Dr. med. Thomas Nowak, Chefarzt der Klinik fĂŒr GefĂ€Ăchirurgie und Angiologie. âDiese Interventionen fĂŒhren wir wann immer möglich unter Ultraschallkontrolle durch, um Röntgenstrahlung und vor allem Kontrastmittel zu sparen und die Nieren so keiner zusĂ€tzlichen Belastung auszusetzen.â