Krebsforschung 32,5 Millionen Euro für Medizin-Start-up
Das in Essen gegründete Start-up „Abalos Therapeutics“ sichert sich von Investor:innen 32,5 Millionen Euro zur Weiterentwicklung einer vielversprechenden Immuntherapie, mit deren Hilfe Krebszellen effektiver bekämpft werden sollen. Damit erhöht das Unternehmen seine Serie-A-Finanzierungsrunde* auf 43 Millionen Euro. Abalos‘ innovativer Therapieansatz wurde von Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) mitentwickelt.
Die Idee hatte ein Forschungsteam um Prof. Dr. Karl Lang, Direktor des Instituts für Immunologie am Universitätsklinikum Essen, und seinen Bruder Prof. Dr. Philipp Lang, Direktor des Instituts für Molekulare Medizin II an der HHU, vorangetrieben. In der Theorie klingt die Idee vermeintlich einfach: Man müsste ein Virus im Labor so mutieren lassen, dass es in der Lage ist, in eine Krebszelle einzudringen und dass das menschliche Immunsystem es als Feind identifizieren wird. Die dadurch ausgelöste Immunreaktion würde sich gegen den Krebs richten und ihn bekämpfen. Doch bis solch eine Therapie-Idee nicht nur theoretisch Krebspatient:innen helfen kann, wird in der Praxis vor allem Geld für die Weiterentwicklung des Forschungsansatzes benötigt.
Ein Weg zum Ziel: Ein Pharmaunternehmen vom Potenzial der Idee zu überzeugen und für eine Kooperation zu gewinnen. Bei besonders guten Ideen kann am Ende aber auch eine Unternehmensgründung stehen – so wie im Fall des Medizin-Start-ups Abalos Therapeutics, das seit Bestehen bereits 43 Millionen Euro eingeworben hat. Zu der Investorengruppe zählen europäische Schwergewichte wie Seventure Partners und der Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF), aber auch ortsnahe Institutionen, beispielsweise der Gründerfonds Ruhr, die NRW.BANK und der High-Tech Gründerfonds (HTGF). „Die Finanzierung unterstreicht das Potenzial des differenzierten Immun-Virotherapie-Ansatzes, eine maximale Immunantwort zu erzeugen, die sich gezielt gegen den Krebs und seine Metastasen richtet“, betont Dr. Marcus Kostka, CEO von Abalos Therapeutics.
„Dass aus unserer Idee ein so erfolgreiches Start-up wird, haben wir vor allem dem exzellenten Forschungsumfeld sowie dem ausgesprochen gründerfreundlichen Umfeld an den Universitäten Düsseldorf und Duisburg-Essen zu verdanken“, sagt Prof. Dr. Karl Lang. „Die Universitäten schaffen hier hervorragende Rahmenbedingungen für Forschende. Durch die Förderung von standortübergreifenden Forschungsverbünden und Projekten sind beide Universitäten eng vernetzt“, ergänzt Prof. Dr. Philipp Lang. Im Zuge der Firmengründung sind die Verantwortlichen vom Team des Zentrums für Gründungen und Innopreneurship der UDE (GUIDE) sowie der Gründungsförderung Startup4MED der Universitätsmedizin Düsseldorf begleitet worden. Zudem wurden sie durch Vertreter:innen des Science Support Center der UDE bei der strategischen Planung und Durchführung der Forschungsaktivitäten unterstützt.
* Wenn Unternehmen dieser Art gegründet werden, durchlaufen sie oft mehrere Finanzierungsrunden. Weitere Informationen finden sich beispielsweise im Start-up-Wörterbuch Startuppedia.