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Neue Bewegungstherapie: Mehr Lebensqualität für krebskranke Kinder und Jugendliche

In einem hellen Krankenhauszimmer sitzen sich ein maskentragender Erwachsener auf einem Stuhl und ein Kind mit Mütze auf dem Klinikbett gegenüber und geben sich lächelnd einen Ellenbogen-Gruß. Neben dem Bett stehen Infusionsständer und medizinische Geräte; auf dem T-Shirt des Kindes ist eine bunte Giraffe. Unterstützende, zugewandte Szene.
Teamwork – Trainer:in und Patient:in legen gemeinsam die Inhalte der Sporttherapie fest. (Bildrechte: Netzwerk ActiveOncoKids)
Ein fröhliches Kind mit Mütze steht barfuß? (nein) in weißen Turnschuhen auf einer dicken blauen Turnmatte und streckt beide Arme jubelnd nach oben. Grauer Hoodie mit rotem Motiv, schwarze Trainingshose mit weißem Seitenstreifen. Rechts liegt eine große rote Therapiekugel; helle Indoor-Trainingsumgebung – Eindruck von Bewegung, Kraft und Zuversicht.
Auf der Weichbodenmatte können spielerische Übungen umgesetzt werden, die Beinkraft und Koordination verbessern. (Bildrechte: Netzwerk ActiveOncoKids)

Eine Krebsdiagnose verändert das Leben eines Kindes von Grund auf: lange Klinikaufenthalte, wenig Bewegung, belastende Therapien – und dazu die Sorge von Familie und Freundeskreis. Viele Betroffene verlieren neben Muskelkraft auch Lebensfreude und Teilhabe am Alltag. Eine neue Therapie soll junge Patient:innen in Bewegung bringen und die Nebenwirkungen von Krebstherapien lindern. Das Vorhaben wird mit knapp 7,4 Millionen Euro über 3,5 Jahre vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert. Davon fließen 1,3 Millionen Euro an das Westdeutsche Tumorzentrum Essen und die Klinik für Kinderheilkunde III des Universitätsklinikums Essen.

Im Zuge des Projektes BEPPO* erhalten Patient:innen zwischen 3 und 18 Jahren ab der Diagnose eine 6-monatige Sport- und Bewegungstherapie. Das Programm kombiniert stationäre, ambulante und digitale Trainingseinheiten bei den an Krebs Erkrankten daheim. Das Projekt wird von Priv.-Doz. Dr. Miriam Götte, Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, geleitet und läuft von Oktober 2025 bis März 2029.

„Bewegung ist weit mehr als nur ein Ausgleich – sie kann Fatigue lindern, Mobilität erhalten und Betroffenen Selbstwirksamkeit und ein Stück Normalität zurückgeben“, sagt Konsortialführerin PD Dr. Miriam Götte, die das Projekt mit Prof. Dr. Freerk Baumann vom Universitätsklinikum Köln leitet. „Wir möchten belegen, dass BEPPO besser wirkt als die aktuelle Regelversorgung, die nur in sehr seltenen Fällen Bewegungstherapie als Kassenleistung beinhaltet“, betont PD Dr. Götte. „Das wäre life changing. BEPPO könnte nicht nur die Lebensqualität und Muskelkraft verbessern, sondern auch Behandlungskosten durch die Reduzierung von Spätfolgen senken.“

Gelingt der Nachweis, soll das neue Therapiekonzept in die Regelversorgung der pädiatrischen Onkologie überführt werden – als Ergänzung zur medizinischen Therapie und zur Umsetzung der Leitlinie „Bewegungsförderung und Bewegungstherapie“.

Deutschlandweit nehmen an BEPPO 346 Kinder und Jugendliche aus 13 kinderonkologischen Zentren teil. Beteiligt sind zudem Krankenkassen wie TK, AOK Rheinland/Hamburg, Barmer, DAK-Gesundheit und KKH sowie wissenschaftliche Partner:innen aus Köln und Regensburg für die Evaluation. Einbezogen wird beispielsweise auch die Expertise des Netzwerks ActiveOncoKids und der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie.

* BEPPO steht für die Evaluation „Bewegungs- und sporttherapeutischer Interventionen unter medizinischer Therapie in der Pädiatrischen Onkologie“.

Mehr zum Netzwerk ActiveOncoKids: http://www.activeoncokids.org

Mehr zu der Sport- und Bewegungstherapie am WTZ Essen:
http://wtz-essen.de/beratung-und-unterstuetzung/sport-und-bewegungstherapie

Mehr zum Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses:
http://innovationsfonds.g-ba.de

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