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Zytomegalievirus bei Stammzelltransplantation: Virusmenge beeinflusst Erfolgsaussichten

Das Zytomegalievirus (CMV) ist ein Herpesvirus, das rund 70 % aller Menschen in sich tragen. Gesunde Erwachsene kontrollieren das Virus in der Regel gut mit ihrem funktionierenden Immunsystem. Bei LeukĂ€miekranken, die eine Stammzelltransplantation erhalten sollen, sieht das anders aus: ihre blutbildenden Zellen werden wĂ€hrend der Vorbehandlung zerstört und fĂŒr kurze Zeit besitzen diese Menschen kein Immunsystem – das Virus wird dann wieder aktiv. Deshalb werden Stammzellempfangende in der Regel vorsorglich auf CMV getestet und es wird eine entsprechende Therapie durchgefĂŒhrt. „In bisherigen Studien hat man vor allem ĂŒberprĂŒft, ob Spendende und Empfangende positiv oder negativ auf CMV getestet wurden“, sagt Saskia Leserer, Doktorandin in der Klinik fĂŒr HĂ€matologie und Stammzelltransplantation am UniversitĂ€tsklinikum Essen. „Wir sind bei unserer Analyse nun tiefer eingestiegen und haben gesehen, dass die Bedeutung der CMV Viren bei stammzelltransplantierten Patienten wesentlich vom CMV Titer , also der Anzahl der im Blut vorhandenen Viruspartikel und vom Immunprofil der Patientinnen und Patienten abhĂ€ngt.“ Das Ganze hat das Forschungsteam der Medizinischen FakultĂ€t der UniversitĂ€t Duisburg-Essen im zeitlichen Verlauf bei mehr als 700 Patienten nach Stammzelltransplantation betrachtet.

Die Forschenden haben die Zahl der Viren im Blut im ersten Jahr nach Stammzelltransplantation ĂŒberprĂŒft und festgestellt, dass eine Reaktivierung des CMV fast immer innerhalb der ersten 100 Tage geschieht. Sie unterscheiden drei Risikogruppen: Patienten mit einer hohen, mittleren und niedrigen Viruslast. „Dabei haben wir festgestellt, dass eine frĂŒhe, hohe Viruslast ein höheres MortalitĂ€tsrisiko fĂŒr die Patientinnen und Patienten bedeutet“, erklĂ€rt Dr. Dr. Amin Turki, Leiter der Studie.

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