Deutsch-ukrainische Kooperation – Medizinische Fakultäten aus Essen und Poltava rücken zusammen
Nach Hilfslieferungen an Krankenhäuser in der Ukraine folgt eine Kooperation von Forschung und Lehre: Wissenschaftler:innen des Medizinstandortes Essen arbeiten an einer neuen Partnerschaft mit einer ukrainischen Forschungseinrichtung. So unterzeichneten Vertreter:innen der Universität Duisburg-Essen und der Poltava State Medical University zuletzt ein Memorandum of Understanding. Solch ein MoU gilt als wichtiger Schritt auf dem Weg zu langfristigen Kooperationsverträgen. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit der beiden Universitäten stehen der Erfahrungsaustausch sowie die Entwicklung gemeinsamer Lehr- und Forschungsprojekte.
Bereits kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine fuhren erste Hilfskonvois der Universitätsmedizin Essen mit medizinischem Gerät in Krisengebiete. Hilfsgüter gingen auch an Krankenhäuser, die zur ukrainischen Poltava State Medical University gehören. Darüber hinaus hat man schon früh Kriegsopfer nach Deutschland geholt, um sie in Kliniken der Universitätsmedizin Essen bestmöglich zu behandeln – insbesondere an Krebs erkrankte Kinder am Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen.
„Die jetzt angelaufene Zusammenarbeit bei Forschung und Lehre passt herausragend gut zum bisherigen Engagement unseres Medizinstandorts Essen“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, der zusammen mit UDE-Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert im November an der digitalen Auftaktveranstaltung teilnahm. Dort wurde mit dem Bereich „Immunologie und Infektiologie“ schon der erste Themenfokus gesetzt. Dieser Bereich bildet einen von fünf Forschungsschwerpunkten der Medizinischen Fakultät der UDE.
Der Essener Virologe Prof. Dr. Ulf Dittmer gewährte den Teilnehmenden im ersten Meeting bereits einen profunden Einblick in aktuelle Forschungsarbeiten. Im Vortrag des Direktors des Instituts für Virologie ging es um neue Therapieoptionen bei der Behandlung von Infektionskrankheiten, die zum Beispiel durch das „Coronavirus“ SARS-CoV-2 ausgelöst werden. Seine Präsentation bildet den Startschuss für eine deutsch-ukrainische Vortrags- und Vorlesungsreihe. Dass die Rahmenbedingungen dafür angesichts des Krieges in der Ukraine alles andere als einfach sind, ist allen Teilnehmenden bewusst. Sie zeigten sich jedoch zuversichtlich, dass die geschlossene Allianz auch langfristig Bestand haben wird. „Tough times never last, but tough research teams do!“, sagte Prof. Dr. Igor Kaidashev, Prorektor für Forschung und Entwicklung an der Poltava State Medical University.