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Verbindung nachgewiesen: Wie die Milz vor dem Herzinfarkt schĂŒtzt

Was hat die Milz mit dem Herzen zu tun? Nur auf den ersten Blick nicht viel. Verbunden sind Herz und Milz ĂŒber den Blutkreislauf und den Vagusnerv, der die Arbeit vieler innerer Organe beeinflusst. Er verlĂ€uft vom Gehirn ĂŒber Herz, Lunge, Leber und Milz bis in den Magen-Darm-Trakt und reguliert unter anderem Atmung, Herzschlag und Verdauung. Der Vagusnerv veranlasst die Milz auch dazu, Faktoren freizusetzen, die das Herz vor einem Infarkt schĂŒtzen – das konnte nun ein Forschungsteam der Medizinischen FakultĂ€t der UniversitĂ€t Duisburg-Essen erstmals nachweisen. Das European Heart Journal berichtet.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dr. h.c. Gerd Heusch im Institut fĂŒr Pathophysiologie des Westdeutschen Herz-und GefĂ€ĂŸzentrums des UniversitĂ€tsklinikums Essen hat den Vagusnerv bei je zehn gesunden Proband:innen auf zwei verschiedenen Wegen gezielt aktiviert: Entweder durch eine herzferne Konditionierung (durch mehrmaliges, lĂ€ngeres Aufblasen und Ablassen einer Blutdruckmanschette am Arm) oder eine elektrische Reizung des Vagusnervs an der vorderen Ohrmuschel. Die Arbeitsgruppe hatte schon in frĂŒheren Arbeiten nachgewiesen, dass eine herzferne Konditionierung das Herz des Menschen vor Minderdurchblutung schĂŒtzen kann, aber der genaue Mechanismus blieb bisher unverstanden.

In der vorliegenden Studie untersuchte das Forschungsteam nun auch Menschen, denen die Milz entfernt wurde: „Sie haben diesen körpereigenen Schutzmechanismus verloren“, erklĂ€rt Heusch. „Unsere Befunde belegen die enge Beziehung zwischen dem Herzen, dem autonomen Nervensystem und dem Immunsystem des Menschen.“ So konnten die Forschenden die Milz als das zentrale Organ identifizieren, das den schĂŒtzenden Effekt im Körper weitergibt.

In weiteren Studien möchten die Wissenschaftler:innen nun untersuchen, welche Faktoren genau den Schutz vor dem Herzinfarkt vermitteln. „Einige der â€šĂŒblichen VerdĂ€chtigen‘ unter den Signalproteinen, wie IFN-gamma, IL-10, SDF-1-alpha und TNF-alpha, konnten wir bereits ausschließen“, so Dr. Helmut Lieder, Erstautor der Studie.

Link zur Originalveröffentlichung:
Vago-splenic signal transduction of cardioprotection in humans

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