EU fördert innovative Herzinsuffizienzforschung in Essen: Bessere Ergebnisse dank mobiler Messgeräte und Künstlicher Intelligenz erwartet
Im Rahmen des EU-Förderprogramms Horizon 2020* erhalten Forscher der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) rund 800.000 Euro für eine innovative klinische Studie mit Menschen, die unter einer schweren Herzschwäche leiden. Die Besonderheit liegt in der Art der Datenerhebung, denn zur Erfassung von Gesundheitsdaten setzt man tragbare Mini-Computer ein (Wearables), deren Aufzeichnungen mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet werden sollen. Am Projekt beteiligen sich 14 internationale Einrichtungen in 4 europäischen Ländern. Essen ist der einzige deutsche Standort des Konsortiums. Das Gesamtfördervolumen beträgt 5,95 Millionen Euro.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren 2018 für etwa ein Drittel der rund 940.000 Todesfälle in Deutschland verantwortlich (Quelle: statista.com 12/2020). Die Herzinsuffizienz ist bereits jetzt die häufigste Aufnahmediagnose in deutschen Krankenhäusern. Forschungsvorhaben wie RETENTION** tragen potenziell dazu bei, die Versorgung und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. Untersucht wird, inwiefern intensivierte Behandlungsformen die Entwicklung einer Herzinsuffizienz beeinflussen.
„Ziel unserer Studie ist, die medizinische Versorgung von schwer herzinsuffizienten Patientinnen und Patienten individuell zu optimieren“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Bastian Schmack, Geschäftsführender Oberarzt und Leiter des Bereichs Herzinsuffizienzchirurgie der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum (WHGZ) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen).
„Für uns als ausgewiesenes Zentrum zur Behandlung der Herzinsuffizienz, inklusive der Herztransplantation und Implantation von Kunstherzsystemen, erreichen wir durch dieses zukunftsweisende Projekt eine neue Dimension, sagt Klinikdirektor Prof. Dr. Arjang Ruhparwar.