Bakterielle Niereninfektionen im Fokus einer neuen Forschungsgruppe – DFG bewilligt vierjährige Förderung
Infektionen der Niere kommen in der Bevölkerung sehr häufig vor und können unter Umständen lebensbedrohliche Folgen haben. Um diese bakteriellen Infektionen auf molekularer Ebene besser zu verstehen, fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den kommenden vier Jahren eine interdisziplinäre Forschungsgruppe, in der die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), das Universitätsklinikum Bonn (UKB), die Universität Duisburg-Essen (UDE) und die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) zusammenarbeiten. Das Projekt “Bakterielle renale Infektionen und deren Abwehr (BARICADE)” befasst sich mit bakteriellen Virulenzfaktoren, Wirtsmerkmalen, insbesondere der gewebespezifischen Mikroumgebung und der angeborenen Immunantwort, sowie Aspekten der anti-bakteriellen Therapie. Sprecher des Konsortiums ist Prof. Dr. Florian Wagenlehner, Urologe an der JLU. Am Standort Essen untersuchen die Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Daniel Engel und Dr. Olga Shevchuk wie das Immunsystem die Niereninfektion beeinflusst.
Die Harnwege sind häufig von bakteriellen Infektionen betroffen, die nicht selten auf die Nieren übergreifen. Wegen einer Vielzahl von Faktoren, die Therapieerfolge mindern, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Um in diesem Bereich Fortschritte zu erzielen und Wege zu neuen Behandlungsstrategien zu ebnen, verfolgt das Projekt einen interdisziplinären Ansatz. „Das Konsortium besteht aus ausgewiesenen Expert:innen aus den Disziplinen Urologie, Nephrologie (Nierenheilkunde), Mikrobiologie und Immunologie“, erläutert Prof. Dr. Wagenlehner von der JLU. Die Kombination der Teildisziplinen schafft einen Mehrwert für alle Einzelprojekte, indem sie gemeinsam Fragen beantworten können, die über ihren eigenen Forschungsumfang hinausgehen.
An der Universität Duisburg-Essen beschäftigt sich das Team um Prof. Dr. Daniel Engel und Dr. Olga Shevchuk mit der Wirkung des Immunsystems. „Dieses Verbundprojekt ist mit zwei Projekten in Essen angesiedelt und verwendet modernste Technologien, wie die örtliche Massenspektrometrie, die besonders exakte Einblicke auf immunologischer Ebene erlaubt“, erläutert Prof. Engel. Dazu werden Gewebe-, Urin- und Blutproben von Patient:innen mit Niereninfektion entnommen und immunologisch untersucht. So wollen die Forschenden offene Fragen beantworten und hoffen mit dem gewonnenen Wissen neue Therapien für die Patient:innen zu ermöglichen.
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Dr. Milena Hänisch
Dekanat, Referat für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen
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