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KITE: KĂŒnstliche Intelligenz schneller in den klinischen Alltag bringen

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KĂŒnstliche Intelligenz (KI) soll die Medizin besser machen. Damit KI zuverlĂ€ssig arbeiten kann, muss sie zunĂ€chst mit klinischen Daten trainieren. Außerdem muss die Anwendung gut auf das medizinische Personal und die Krankenhauspatient:innen abgestimmt sein. Liefert die Anwendung verlĂ€ssliche Daten, ist die Handhabung intuitiv, lĂ€uft die digitale Kommunikation störungsfrei? Erst wenn dieses Zusammenspiel reibungslos klappt, kann KI im Krankenhaus erfolgreich eingesetzt werden. Diesen Prozess möchte ein Team von Wissenschaftler:innen des Instituts fĂŒr KĂŒnstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) an der UniversitĂ€tsmedizin Essen und der Medizinischen FakultĂ€t der UniversitĂ€t Duisburg-Essen nun beschleunigen. Sie wollen eine Plattform aufbauen, die als Forschungsinfrastruktur die kĂŒnstliche Intelligenz schneller an das Krankenhausbett bringt. Ihr informationstechnologisches Ausstattungsprojekt KI-Translation Essen (KITE) wird durch die EuropĂ€ische Union im Rahmen der Förderlinie REACT-EU mit fast 2,5 Millionen Euro gefördert.

„Wir wollen das inzwischen gelĂ€ufige Konzept von bench-to-bedside, also vom Labor zum Krankenbett im Sinne der KI weiterdenken und bits-to-bedside umsetzen“, erklĂ€rt Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek, Leiter der Arbeitsgruppe Maschinelles Lernen in der Medizin am IKIM. Das Projekt KITE setzt an mehreren Stellen an: Zum einen soll die KI an echten medizinischen Daten aus verschiedenen Kliniken und Fachbereichen trainiert und optimiert werden, zum anderen sollen verschiedene neue digitale KommunikationskanĂ€le etabliert werden. „Wir wollen beispielsweise Dashboards fĂŒr die grafische PrĂ€sentation von Analyseergebnissen in Tumorkonferenzen programmieren, Chat-Bots zur Kommunikation in der Radiologie testen und neben Virtual Reality (VR)- und Augmented Reality (AR)-Lösungen auch einen Servicerobotor einsetzen“, so der Nachwuchsgruppenleiter am IKIM PD Dr. Dr. Jan Egger.

Ein kritischer Punkt bei der Zertifizierung und Zulassung von Software als Medizinprodukt ist immer die sogenannte Wirksamkeitsstudie, in der geklĂ€rt werden muss, ob ein Produkt im medizinischen Sinne hilft. „Bei der KI will man wissen: ErfĂŒllt die KI festgelegte Kriterien, löst sie die spezifische Aufgabe zuverlĂ€ssig – und wenn ja, wie gut?“, konkretisiert Prof. Kleesiek. „KITE erlaubt uns eine Infrastruktur aufzubauen, die den gesamten Evaluationsprozess von KI-Algorithmen optimiert. Durch die Verwendung offener Standards können KI-Algorithmen, die wir selbst entwickelt haben, aber auch von externen Partnern stammen, evaluiert werden.“
Die im Rahmen von KITE geschaffene Infrastruktur soll nicht nur dem UniversitĂ€tsklinikum zur VerfĂŒgung stehen, sondern auch angebundenen Kliniken und externen Partnern zur VerfĂŒgung gestellt werden. Dabei ist die IT-Infrastruktur des IKIM-Forschungsclusters vom klinischen Netzwerk getrennt, um eine scharfe Abgrenzung zwischen sensiblen Patienteninformationen im Rahmen der Versorgung einerseits und anonymisierten, medizinischen Daten fĂŒr medizinische Forschung andererseits sicherzustellen.

 

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